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Skandal und Diktatur

Formen öffentlicher Empörung im NS-Staat und in der DDR

Erschienen am 01.09.2004
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783892447917
Sprache: Deutsch
Umfang: 272 S.
Format (T/L/B): 2 x 22.3 x 14.2 cm
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

An den Beispielen NS-Staat und DDR wird gezeigt, welche Formen öffentlicher Empörung in Diktaturen auftreten und wie Skandale zur Konsensbildung in diktatorischen Gesellschaften beitragen. Skandale sind ein Ausdruck der Moderne. Sie mobilisieren auf dem Weg der sozialen Empörung die Macht der Massen; sie besitzen polemische Stoßkraft gegen Eliten, Machthaber und Establishment. Vor allem sind sie in ihrer Entfaltung auf Öffentlichkeit angewiesen; plebiszitäre Zwangsherrschaften kennen nach gängiger Meinung keine Skandale. Die Beiträge dieses Bandes zeigen, wie unbegründet diese Auffassung ist: Auch die beiden deutschen Diktaturen des 20. Jahrhunderts produzierten Skandale. Mehr noch: Im Skandal als dem systemwidrigen Unfall treten die Mechanismen der diktatorischen Konsensbildung zutage - und ihre Grenzen. aus dem Inhalt: Martin Sabrow: Skandal und Öffentlichkeit in der Diktatur Sven Reichardt / Susanne zur Nieden: Zur Funktionalisierung der Homosexualität von Ernst Röhm Frank Bajohr: Korruptionsaffären im Nationalsozialismus Christiane Kuller/Axel Drecoll: Reaktionen auf die wirtschaftliche Ausplünderung der deutschen Juden Winfried Süß: Bischof von Galen, der katholische Protest gegen die 'Euthanasie' und der Stopp der 'Aktion T4' Armin Nolzen: Der Heß-Flug vom 10. Mai 1941 Bernd Florath: Herausforderung der SED durch Robert Havemann Thomas Lindenberger: Skandal in der staatssozialistischen Diktatur Stefan Wolle: Die Ausbürgerung des Liedermachers Wolf Biermann Martin Sabrow: Zum Formenwandel öffentlicher Empörung in der späten DDR

Autorenportrait

Martin Sabrow, geb. 1954, ist Direktor des Zentrums für Zeithistorische Forschung Potsdam und Professor für Neueste Geschichte und Zeitgeschichte an der Humboldt Universiät Berlin. Publikationen u.a.: 'Der Rathenaumord. Rekonstruktion einer Verschwörung gegen die Republik von Weimar' (1994); 'Das Diktat des Konsenses. Geschichtswissenschaft in der DDR 1949-1969' (2001, Hg. zus. mit Konrad Jarausch); 'Die historische Meistererzählung. Großdeutungen der deutschen Nationalgeschichte nach 1945' (2002, Hg. zus. mit Konrad H. Jarausch), 'Verletztes Gedächtnis. Erinnerungskultur und Zeitgeschichte im Konflikt' (2002, Hg. zus. mit Klaus Große Kracht/Ralph Jessen), 'Zeitgeschichte als Streitgeschichte. Historikerkontroversen nach 1945' (2003), 'Wohin treibt die DDR-Erinnerung? Dokumentation einer Debatte' (2007, Hg. u.a.), '50 Klassiker der Zeitgeschichte' (2007, Hg. zus. mit Jürgen Danyel/Jan-Holger Kirsch).