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Kulturtransfer

Kulturelle Praxis im 16. Jahrhundert, Wiener Schriften zur Geschichte der Neuzeit 2

Erschienen am 05.05.2003
42,90 €
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783706517300
Sprache: Deutsch
Umfang: 380 S., 26 s/w Illustr.
Format (T/L/B): 2.3 x 24 x 17 cm
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

"Kulturtransfer" - Europäische Geschichte gegen den Strich nationaler Mythen: Hubert C. Ehalt, Michel Espagne, Martina Kaller-Dietrich, Lutz Musner, Renate Pieper, Wolfgang Schmale; Einleitung: Das Konzept "Kulturtransfer" und das 16. Jahrhundert. Einige theoretische Grundlagen (Wolfgang Schmale); Der theoretische Stand der Kulturtransferforschung (Michel Espagne); Komparative Kommunikationsgeschichte und Kulturtransfer im 16. Jahrhundert - Methodische Überlegungen entwickelt am Beispiel der Kommunikation über die französischen Religionskriege (1559-1598) in Deutschland und Italien (Cornel A. Zwierlein); Einleitung und kurze Skizze zum Forschungsstand in der Tschechischen Republik, der Slowakei und Polen (Dana Stefanová); Konsumtheorie und Kulturtransfer. Einige Perspektiven für die Forschung zum 16. Jahrhundert (Martin Mulsow); Introduction: La Terre Sainte et le Nouveau Monde: Transferts culturels extra-européens au XVIe siècle ? (Cornel A. Zwierlein); The Holy Land and Franciscan Reform (Megan Armstrong); Commentaire: De la Méditerranée aux Nouveaux Mondes: le processus de transfert culturel ' extra-européen ' en Europe au XVIe siècle entre histoire des relations internationales et histoire des savoirs et des pratiques culturelles (Maria Matilde Benzoni); Deutsche kulturelle Referenzen in der französischen Außenpolitik im 16. Jahrhundert (Friedrich Beiderbeck); Kulturtransfer durch Diplomatie: Die kaiserlichen Botschafter in Spanien im Zeitalter Philipps II. und das Werden der Habsburgermonarchie (1560-1598) (Arno Strohmeyer); Case. molto simile all'italiane. Italienrezeption und Kulturtransfer in Ostmitteleuropa im 16. Jahrhundert (Marina Dmitrieva-Einhorn); "Romanität" - "Germanität" (Markus Völkel); Kommentar zu "Romanität"/"Germanität" (Wolfgang E. J. Weber); Zwischen Wissenschaft und Kommerz. Das Spektrum kultureller Mittler im 16. Jahrhundert (Katrin Keller); Kulturtransfer der Namenlosen und der Nachbarn. Versuch einer Ergänzung zu einem Konzept (Martin Scheutz); Les pasquini - un ' lieu de mémoire ' européen ? (Chiara Lastraioli); Von studiolo und acutezza. Zeit - Raum - Objekt: Formen der Wahrnehmung (Marlies Raffler); Collecting in Sixteenth-Century Croatia in the Light of Erudition and Cultural Transfer (Zarka Vujic).Das europäische 16. Jahrhundert zeichnet sich wie kein anderes davor und kein anderes danach durch eine ambivalente, wenn nicht polyvalente Mischung aus europäischer Kultur, teileuropäischen Kulturen, nationalen und regionalen Kulturen aus. Derselbe Satz ließe sich auf das späte 20. Jahrhundert anwenden, nur mit anderer Gewichtung: Während im 16. Jahrhundert der Weg in die nationalen Kulturen führte, führt er im frühen 21. Jahrhundert aus diesen hinaus. Während wir heute diesen Weg aufgrund historischer Erfahrung bewusst wählen oder wenigstens wählen können, handelte es sich im 16. Jahrhundert um eine strukturelle Entwicklung, deren Ergebnis nicht absehbar war und die nicht vorschnell als alternativlos charakterisiert werden darf. Wenn heute die Entwicklung zum Abbau kultureller Grenzen führt, führte sie im 16. Jahrhundert in wachsendem Maß zur Definition kultureller Grenzen: aus kultureller Vielheit wurde nationalkulturelle Anders- und Fremdartigkeit. Die vielen schleichenden Prozesse der Markierung und Definition kultureller Grenzen, die schleichenden kulturellen Grenzziehungen machen das 16. Jahrhundert so interessant und lassen es in Bezug auf die Thematik der "Kultur" als historischen Gegenpol der gegenwärtigen Entwicklungsprozesse verstehen. Angesichts der einsetzenden nationalkulturellen Grenzziehungen und Grenzdefinitionen im 16. Jahrhundert erscheint es sinnvoll, den Ansatz "Kulturtransfer" auch für das 16. Jahrhundert einzusetzen und experimentell zu erproben - was die Ergebnisse der Beiträge dieses umfassenden Bandes eindrucksvoll belegen.