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Der Kalte Krieg

Wie die Welt den Wahnsinn des Wettrüstens überlebte

Erschienen am 10.05.2010
10,95 €
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783442102266
Sprache: Deutsch
Umfang: 320 S., 32 s/w Illustr., 2 farbige Illustr., durch
Format (T/L/B): 2.1 x 18.4 x 12.5 cm
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

Eine fundierte Übersichtsdarstellung über die Spaltung der Welt nach 1945 bis zum Mauerfall 1989 - lebendig erzählt Adolf Hitler war kaum tot, sein Nazi-Reich noch qualmender Schutt, da verfeindeten sich die Befreier bereits unversöhnlich. Amerikaner und Sowjets teilten die Welt in zwei Machtsphären auf, und die Frontlinie verlief mitten durch Deutschland. Ein Krieg nach dem Krieg begann, ein "Kalter Krieg" zwischen den Großmächten und ihren jeweiligen Verbündeten. SPIEGEL-Redakteure und renommierte Historiker schildern anschaulich, wie sich die hochbrisante Auseinandersetzung der beiden Machtblöcke entspann, die bis zum Fall der Mauer die gesamte Welt in Atem hielt. Mit Beiträgen von Autoren des SPIEGEL und renommierten Historikern.

Autorenportrait

Norbert F. Pötzl, geboren 1948, seit 1972 SPIEGEL-Redakteur, ist Autor und Herausgeber mehrerer Bücher. Er veröffentlichte u.a. den Bestseller "Der Fall Barschel - Anatomie einer deutschen Karriere" (1988), "Basar der Spione - Die geheimen Missionen des DDR-Unterhändlers Wolfgang Vogel" (1997) und "Erich Honecker - Eine deutsche Biographie" (2002). Rainer Traub, geboren 1949, ist seit 1987 Redakteur des SPIEGEL. Zu den Schwerpunkten des promovierten Politologen gehören Sozial-, Kultur- und Zeitgeschichte sowie Literatur. Bei DVA hat er die SPIEGEL/DVA-Bücher 'Der Kalte Krieg' (2009) und 'Geld macht Geschichte' (2010) herausgegeben.

Leseprobe

Vorwort Brisante Zeiten: Adolf Hitler war kaum tot, sein Nazi-Reich noch qualmender Schutt, da verfeindeten sich die Befreier bereits unversöhnlich. Amerikaner und Sowjets teilten die Welt in zwei Machtsphären auf, und die Frontlinie verlief mitten durch Deutschland. 'Von Stettin an der Ostsee bis hinunter nach Triest an der Adria ist ein >Eiserner Vorhang< über den Kontinent gezogen', sagte der britische Premier Winston Churchill am 5. März 1946 in einer Rede im Westminster College im amerikanischen Fulton, Missouri. Es begann ein Krieg nach dem Krieg: ein 'Kalter Krieg' zwischen den Großmächten und ihren jeweiligen Verbündeten - und weltweit sollten viele heiße 'Stellvertreterkriege' folgen. Der Begriff 'Kalter Krieg' war als politisches Schlagwort seit 1947 geläufig. Als dessen Urheber gilt Herbert B. Swope, ein Journalist und Mitarbeiter des langjährigen amerikanischen Präsidentenberaters Bernard M. Baruch. Im April 1947 erklärte Baruch im Abgeordnetenhaus von Columbia, South Carolina: 'Lassen wir uns nicht täuschen - heute befinden wir uns mitten in einem kalten Krieg.' Nur wenig später, im Herbst 1947, veröffentlichte der New Yorker Publizist Walter Lippmann eine Broschüre mit dem Titel 'Der Kalte Krieg'. Was waren die Ursachen für den Kalten Krieg? War es, so die westliche Lesart, die marxistisch-leninistische Ideologie mit ihrem Anspruch auf die Weltrevolution? Sowjet-Diktator Josef Stalin sprach im Februar 1946 vom fortdauernden Antagonismus zwischen Kapitalismus und Kommunismus, der erst mit dem weltweiten kommunistischen Triumph überwunden werden könne. Oder war es die Furcht der durch den Krieg geschwächten Sowjetunion vor der ökonomischen Überlegenheit und dem in den ersten Nachkriegsjahren bestehenden Atomwaffenmonopol der USA? Fast ein halbes Jahrhundert lang, bis zum Untergang der Sowjetunion 1991, standen sich zwei Gesellschaftssysteme hochgerüstet gegenüber. Die Blockbildung wurde vor allem durch zwei Krisen forciert: durch die Berlin-Blockade 1948/49 und durch den von den Kommunisten angezettelten Krieg im geteilten Korea 1950 bis 1953. Das globale Kräftemessen entwickelte sich zur explosivsten Epoche in der Geschichte der Menschheit. Beide Seiten bedrohten sich gegenseitig mit der zerstörerischsten Waffe, die Militärs und Wissenschaftler bislang erfunden haben. Die Atombombe wurde zum Alptraum der Erdbevölkerung. Nachdem 'Little Boy' und 'Fat Man' im August 1945 hunderttausendfachen Tod über Hiroshima und Nagasaki gebracht hatten, wurden apokalyptische Szenarien vor der Öffentlichkeit ausgebreitet. Albert Einstein soll gesagt haben, er wisse zwar nicht, wie der Dritte Weltkrieg geführt, wohl aber, wie der Vierte ausgetragen werde: mit Stöcken und Steinen. Im Rückblick wird deutlich, dass sich die Menschheit mehrmals am Abgrund einer nuklearen Katastrophe befand. Eine Überreaktion nach einer Provokation der anderen Seite, vielleicht auch nur ein Missverständnis, eine falsch gedeutete Alarmmeldung oder eine technische Panne - all das konnte den Globus in ein flammendes Inferno verwandeln. Vor allem bei der KubaKrise im Herbst 1962 fehlte nur noch ein Funke, und die Welt wäre nuklear verwüstet worden. Allerdings setzte die Existenz der Atombombe auch ein bis dahin gültiges Gesetz außer Kraft, wonach sich durch waffentechnologische Entwicklungen die Zahl der Toten und Verwundeten im jeweils folgenden Krieg zum Teil sprunghaft erhöhte. Ob beim Schießpulver, bei Bombern, U-Booten oder Panzern - Fortschritt war stets gleichbedeutend mit immer höheren Leichenhaufen und immer größeren Trümmerbergen gewesen. Die kosmische Vernichtungskraft der neuen Nuklearwaffen zwang die Weltmächte jedoch, ihre Rivalität überwiegend friedlich auszutragen. So respektierten sie die Einflussbereiche und mischten sich nicht ein. Die USA hielten still bei den Volksaufständen in der DDR 1953 oder in Ungarn 1956, beim Mauerbau 1961 oder bei der Niederschlagung des 'Prager Frühlings' 1968; die Sowjetunion nahm Staatsstr Leseprobe

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