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Tod und Gemeinschaft

Die politische Instrumentalisierung der Toten des deutschen LInksterrorismus 1971-1977, Quellen und Darstellungen zur Zeitgeschichte 149

Erscheint am 14.12.2024, 1. Auflage 2024
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783111504377
Sprache: Deutsch
Umfang: 432 S., 7 s/w Illustr., 7 b/w ill.
Einband: Leinen

Beschreibung

Die Geschichte des deutschen Linksterrorismus ist ohne die politische Instrumentalisierung der Menschen, die in dem Kampf zwischen den selbsternannten Stadtguerilla"-Gruppen und dem Staat zu Tode kamen, nicht zu verstehen. Politiker, Medien und die radikale Linke stritten sich sowohl um die Opfer als auch um die toten Terroristen und fragten, wie ihr Vermächtnis zu bewerten sei. Kevin Lenk untersucht diese Deutungskämpfe und zeichnet nach, wie die Toten zu Helden, Märtyrern oder Feindbildern gemacht wurden. Er fragt, welche Auswirkungen die Instrumentalisierung der Toten auf den Konflikt selbst sowie die Entwicklung der politischen Kultur der Bundesrepublik hatte. Dabei wird ersichtlich: Die Konfrontation zwischen den Terroristen und dem Staat deeskalierte, wenn es Akteuren nicht gelang, einem Tod einen eindeutigen Sinn zuzuschreiben, und sich folglich keine politische Gemeinschaft daraus entwickelte. Andererseits erschweren die Darstellungsweisen von Terrorismusopfern, die damals geprägt wurden, noch heute den Umgang mit politischer Gewalt und ihren Betroffenen in der Bundesrepublik.

Autorenportrait

Kevin Lenk, Universität Münster.